Einige Impressionen aus der aktuellen Phase der Teilrestaurierung meines C219:
Restaurierung
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Ich bin entsetzt wie das vergammelt aussieht. Hätte das so jetzt nich erwartet.
Wenn ich das richtig sehe, dann ist das in eingebauten kaum zu sehen.
bitte berichte weiter
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Salz und Feuchtigkeit sind leider sehr zuverlässige Zersetzer. Von durchgerosteter Bremsleitung und Unterboden hatte ich ja schon berichtet.
Gerne stelle ich noch ein paar Gammelbilder ein:
Motor, Hinterachse und Tank wurden (auch) entnommen, um Roststellen an den dadurch versteckten Stellen behandeln zu können.
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So schlimm dachte ich es auch nicht.
Wie sieht es unter denn Radhausverkleidungen aus?
Vorderachse Höhe oberes Traggelenk.Schau mal in die Taschen.Da sammelt sich sehr viel Dreck.Eine Fachgerechte Reparatur ist da nur mit Motor raus(ist eh bei dir raus da kann es nicht Schäden)
Finde es Toll das es noch C219 begeisterte gibt welche ihn Instandhalten.
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Danke für den Hinweis! Diesen werde ich an die Werkstatt weiterreichen.
Die Reparaturen an der Karosserie sind noch gut möglich. Schlimmer sieht es mit dem Motor aus.
Endoskopie-Bilder einer Silitec-Zylinderlaufbahn:
Meine Unachtsamkeit mit werktäglichen Fahrten extremer Kurzstrecke über Jahre hinweg dürfte hier ihre Spuren hinterlassen haben.
Hinzu kommt noch mein naives Vertrauen auf die Wartungsvorschriften mit lediglich zweijährigem Ölwechsel und Intervallen von bis zu 25.000 km.
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Hmm. Also die Riefen, so richtig dramatisch sieht es noch nicht aus - hättest mal besser nicht endoskopiert. .. werden aber sicher noch eine Menge anderer Dinge sein, die zum Vorschein kommen, Saugrohr etc. Lackbildung vom Öl ist auch recht deutlich. Die Werbung ist da viel optimistischer, als die Realität.. 25.000km, naja.
Wie lächerlich erscheinen da die eigenen derzeitigen Probleme: Sitzmatte und lose Lüftungsdüsen.
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Danke für deine Einschätzung! Der Ölverbrauch ist tatsächlich noch sehr akzeptabel: 0,4 Liter bei 1.000 km schneller Autobahnfahrt.
JP Zimmer hat m. W. aber mal erwähnt, dass Beschädigungen der Silitec-Laufbahn sich rasch vergrößern können. Nun ja, jetzt weiß ich jedenfalls über den Zustand Bescheid und muss mich in Hinblick auf Kurzstrecken in Acht nehmen. Dummerweise wurde im Öl eine Emulsion bemerkt, wobei noch nicht abgeklärt ist, wie sie zustande kam.
Die Verlackung bildet sich hoffentlich bei der ab jetzt verwendeten Ölsorte Ravenol VST 5W-40 mit der Zeit zurück.
Das Saugrohr enthält beim M113 keine Drallklappen. Da habe ich eine Sorge weniger.
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Was ist denn der Verschleißmechanismus bei Kurzstrecke? Das Öl wird nicht warm, man sollte nicht hoch drehen etc. Aber dann?; Man stellt den Motor ab und startet dann erneut.
Es passiert doch immer wieder, nur, daß bei normaler Strecke die Öltemperatur erreicht wird, Wasser und Sprit verdampfen aus dem Öl, werden über die KGE mit verbrannt..
Was macht denn die Riefen? Es müssen doch harte Körnchen in die Zylinder gelangen. Die Verkokungen bzw deren Abbröckelung sind nicht so hart, das sie in die Zylinderwand reinkratzen, oder doch, durch die Scheergeschwindigkeit? Größter Feind seien abgeplatzte Zÿndkerzenkeramikpartikel, das kann ich gut nachvollziehen. Sollte aber kein Problem mehr darstellen.
Die 0.4L/1000km sind im Limit, denke ich. Bei der großen Maschine und bei den Spuren. So viel Laufleistung hatte der noch nicht, oder?
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Als Volllaie stelle ich mir vor, dass die Ölverdünnung durch Benzin und Wasser sowie eventuell Verkokungen an den Kolbenringen eine ausreichende Schmierschicht zwischen Kolben und Zylinder nicht gewährleistet haben. Vielleicht verfassen Experten aus unserem Forum hierzu noch einen Beitrag.
Zündkerzen wurden alle vier Jahre gewechselt. Da dürfte eigentlich nichts passiert sein. Die bisherige Laufstrecke ist mit 0,23 Mio Kilometer zwar nicht übermäßig groß, wurde aber hauptsächlich durch Kurzstrecke und Landstraße bewältigt.
Riefen gibt es nicht nur in den Zylindern, sondern auch am Ventiltrieb:
Nachtrag von nach 23 Uhr:
Kurz vorm Einschlafen kam mir ein (hoffentlich) rettender Einfall. Ich vermute, dass die von der Werkstatt vermeldete "Emulsion" einen ganz harmlosen Hintergrund hat: Dem Motoröl war ja ein Feststoffadditiv zugegeben, nämlich Liqui Moly Cera Tec. Dies wurde wahrscheinlich als Emulsion fehlgedeutet. Ärgerlich, dass mir das nicht gleich eingefallen ist!
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Dann ist es ja eine 'Suspension'. Habe eben nochmal nachschauen müssen. Es gibt in der wikipedia ein schönes Baumdiagramm dazu.
Feststoffpartikel gelöst in fluid. Die sind zwar als Keramik echt hart, aber so klein, daß sie schon die Oberflächenrauheit geschliffener Stahlflächen verringern können. Durchmesser < 0.5nm.
Ich hatte ja mal erwähnt, dass ich Mehrphasenströmungen, Wirbelschichten, von Partikeln programmiert habe, das ging so bis 100 Millionen Partikel. Das reicht nicht mal für einen Tropfen Öl mit nur 1mm Durchmesser, auch wenn nur 6% Cera-Tec-Additiv im Öl gelöst sind.
Erstaunlich, das das Öl seine Eigenschaften damit soweit beibehält, das die Dichtungen halten - leider verstehe ich von Dichtungssystemen Nichts.
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Der Tippfehlerteufel hat zugeschlagen: statt nm muss es µm heißen.
In LM Cera Tec ist übrigens der Festschmierstoff hexagonales Bornitrid enthalten, welcher laut Wiki eine sehr geringe Härte aufweist.
Quelle: Produktinformation LM Cera Tec.pdf
Mir ist nicht klar, wieso du es erstaunlich findest, dass die Dichtungen damit halten. Kannst du das etwas ausführen?
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Aha, interessant, ich hatte die nm aus einer anderen Produktwerbung online.
Wie gesagt, Dichtungen sind nicht mein Metier, ich dachte jedoch, das derart feine Partikel, bereits die Oberflächenspannung bzw. die Kriechfähigkeit des Öls stark verändern und dadurch zwischen Dichtflächen kriechen könnten oder Wellendichtringe überwinden.
Wie unterschiedlich sich allein verschiedene Sättigung auf die Scherfähigkeit auswirkt, sieht man hier:
Beanspruchung und Fließen von Partikeldispersionen (1+Beanspruchung und Fließen von Partikeldispersionen Lies mehr über Elastisch, Linear, Plastisch, Normalspannung, Deformation und Ideal.www.yumpu.comOft setzen feine Partikel sich auch in Schichten an bewegten glatten Wänden ab, weil konstruktiv meist ein Spalt zwischen bewegten Geometrien die konvektiven Misch- oder Verteilvorgänge beeinflußt; Das klassische 'wall caking'.
Das Bornitrid recht 'weich' ist erstaunt auch, gibt es doch Schneidplatten aus 'Borazon', die zum spanenden Bearbeiten von hochfesten Stählen geeignet sind. Aber da entscheidet das Kristallgitter über die Härte: hexagonal vs. kubisch raumzentriert.
Schleifpartikel hätte man ja wissentlich nicht zugefügt, meine ich.
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Gleiches Phänomen gibt es ja auch bei Kohlenstoff: hexagonaler Kohlenstoff (=Graphit) ist sehr weich, Kohlenstoff im Diamantgitter hingegen sehr hart.
Partikel mit weniger als 0,5 nm Durchmesser bedeutete ja, dass es Cluster aus nur wenigen Molekülen wären. Ob die Bezeichnung Partikel da noch gerechtfertigt wäre, bezweifle ich. Insofern vermute ich stark, dass eine solche Produktwerbung - egal wofür - falsche Aussagen macht (was aber bei einer Werbung nicht wirklich überrascht).
Es heißt, dieses Bornitrid in Cera Tec soll sich nicht absetzen, also nicht verklumpen. Sonst wäre es kein empfehlenswertes Additiv für Motorenöle.
Vielen Dank für die Darstellung deiner Überlegung zur Kriechfähigkeit! Davon habe ich wenig Ahnung.
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Die Werkstatt hat experimentell herausgefunden, dass LM Cera Tec im Motoröl tatsächlich zum selben Erscheinungsbild führt, welches zur Vermutung einer Emulsion Anlass gab. Damit ist diese Sorge beseitigt.
Weiterhin wurde die Ursache des unruhigen Motorlaufs im Leerlauf bei warmgefahrenen Motor aufgespürt. Die Erneuerung aller Zündspulen soll dieses Problem beseitigen.
Mittlerweile ist das Auto wieder zusammengebaut und wird mir voraussichtlich nächste Woche übergeben.
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Das klingt ja verheißungsvoll. Bei mir haben sich neuerdings Aussetzer/Stottern nach Last eingestellt, aber nur auf der BAB nach 160+ oder bei geringeren Geschwindigkeiten auf der Landstraße beim Beschleunigen mit höheren Drehzahlen im S-Programm. Erste Gespräche ergaben ebenfalls Zündungs- oder Zündkerzenprobleme als Verdacht. Mir erscheint es eher wie Spritmangel/-nachflußprobleme. Wir werden sehen.
Mit E-Auto wäre das Alles nicht passiert.
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Das mit der Emulsion muß ja wirklich extrem beruhigend sein - ehe man da nach irgendwelchen Lecks oder gar Haarrissen im Kühlkreislauf sucht.
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…Aussetzer/Stottern nach Last eingestellt, aber nur auf der BAB nach 160+ oder bei geringeren Geschwindigkeiten auf der Landstraße beim Beschleunigen mit höheren Drehzahlen …
Es war tats. nur die Zúndspule. Bei Benz geholt und eingebaut. Ist wirklich nur eine 10min -Sache. Läuft wieder wie eine Eins!
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Als Volllaie stelle ich mir vor, dass die Ölverdünnung durch Benzin und Wasser sowie eventuell Verkokungen an den Kolbenringen eine ausreichende Schmierschicht zwischen Kolben und Zylinder nicht gewährleistet haben. Vielleicht verfassen Experten aus unserem Forum hierzu noch einen Beitrag.
Hierzu referiert der Herr im Link ausgesprochen Kenntnisreich und macht diverse Wirkmechanismen im Arbeitsprozess des Verbrennungsmotors sichtbar.
zum Thema Öl/Belastung ab 24:30
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Leider ist er nicht explizit auf den Mechanismus einer Riefenbildung an der Zylinderlaufbahn eingegangen. Aber er erwähnte Metallpartikel im Öl (die durch eine magnetische Ölablassschraube abgefangen werden sollen), die vermehrt ebenfalls bei allzu ausgedehnten Ölwechselintervallen auftreten könnten. Mögliche Riefenbildung wäre eine absehbare Folge.
Dankbar bin ich für seine offenen Worte zum Zeitgeist: Tatsächlich wurde bei zwei Wartungen von einer MB-Niederlassung dünnflüssiges Motoröl der SAE-Klasse 0W-30 eingefüllt, welches die vorgeschriebenen Freigaben 229.1, 229.3 oder 229.5 meines Wissens nicht erfüllt. Dieses unzulässige Öl blieb einmal auch noch etwas mehr als 25.000 km im Motor - vermutlich ales zum "Schutz der Umwelt".
Mal sehen, wie lange der Motor bei dem entstandenen Schaden noch mit moderatem Ölverbrauch unterwegs sein wird.
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Ein Schadensbild mit Riefen in Richtung der Pleuelachse (bzw rechtwinklig dazu), sind Kolbenkipper. Davon sprach JP Zimmer mal… auch, das deshalb Kolbenaugen teils exzentrisch gebohrt sind etc.
Aber solche zufälligen tiefen Kratzer, wie man sie oft in Instandsetzungsvideos oder auf Endoskopfotos sieht, könnten schon von solchen mit dem Öl transportierten Spänen oder abgeplatzten Stirnradzähnen herrühren.
Was sich bei gealterten Zylinderlaufflächen empfielt, habe ich noch nirgends gehört, lediglich 'Theorien', höhere Viskositäten zu fahren, um die Schmierfilmdicke durch die höhere Viskosität zu erhöhen und dadurch auch den Abstreifverlust zu verringern.
Dazu meinte JPZ, das es keine Faustregel gibt. Manche Motoren reagieren anders als erwartet, Andere Motoren verringern den Verbrauch an Öl. Leider habe ich die Folge nicht parat, es war aber die Gleiche, in der es um Riefen und Kolben ging. Er hatte da an seinem Vierzylinder hantiert, meine ich.
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