Wer schon im Januar unter Strom steht, dem ist ein spannungsreiches Jahr garantiert. Bevor Mercedes 2009 neue Serienmodelle anlaufen l?sst, gibt die Marke mit dem Stern erst mal einen Ausblick auf die Zukunft: Auf der Detroit Auto Show zeigt eine stilistisch ?berarbeitete B-Klasse mit Elektro-Antrieb, dass es Konzernchef Dieter Zetsche Ernst ist mit dem emissionsfreien Fahren - auch wenn Mercedes 2007 mit einem CO2-Aussto? von etwas mehr als 180 Gramm pro Kilometer davon noch weit entfernt war. Um die bis 2012 anvisierten 140 g/km zu schaffen, muss jetzt kr?ftig gespart werden: Alle Modelle, die 2009 neu auf den Markt kommen, sollen im Verbrauch um zehn bis 15 Prozent reduziert werden - obwohl sie durchg?ngig mehr Leistung erhalten.
Neuer Spardiesel kommt
Wenn der Verkauf der neuen E-Klasse im M?rz startet, ist das wichtigste Spartriebwerk der neue Vierzylinder-Diesel OM 651, der jetzt gerade in der C-Klasse anl?uft. Der aufgeladene Selbstz?nder wird als 200 CDI (136 PS), 220 CDI (185 PS) und 250 CDI (204 PS) angeboten. Dar?ber rangiert der bekannte 320 CDI (224 PS). Um auch bei den Benzinern den Verbrauch zu senken, wird der 200 Kompressor auf die leichtere Turbotechnik umgestellt und mit dem 250 CGI ein weiterer Benzindirekteinspritzer angeboten. Der E 350 CGI, mit dieser Technik bereits im Handel, erf?llt k?nftig die Euro 5-Abgasnorm. Dem gro?fl?chigen Einsatz einer Start-Stopp-Automatik, wie sie BMW bereits offeriert, kann Mercedes dagegen nicht so schnell folgen. 2009 soll diese Technik in den Vierzylinder-Benzinern voraussichtlich serienm??ig zum Einsatz kommen, die Diesel folgen erst sp?ter.
Und auch die Bremsrekuperation l?sst noch eine Zeit lang auf sich warten. Immerhin: 2010 gibt es mit dem E 300 Bluetec den ersten Hybrid dieser Modellreihe, der von einem Dreiliter-V6-Diesel mit 224 PS in Kombination mit einem 15 kW starken E-Motor und integriertem Startergenerator angetrieben wird.
CLK wird E-Klasse-Ableger
Was f?r die E-Klasse und das T-Modell (neu ab November 2009) gilt, ?bernimmt technisch auch der CLK-Nachfolger, der auf dem Genfer Autosalon als E-Klasse Coup? deb?tiert. Beide Baureihen werden k?nftig n?her zusammengef?hrt und firmieren unter einem einheitlichen Namen. Der CLK - pardon, das E-Klasse Coup? und Cabrio (Premiere: IAA ) - m?ssen sich deshalb geh?rig strecken. In der L?nge w?chst der Zweit?rer um rund zehn Zentimeter auf 4,75 Meter, w?hrend Limousine und Kombi in ihren Dimensionen nahezu unver?ndert bleiben - auch ein Tribut an den strengen Sparkurs des Hauses.
Die Raumausnutzung soll trotzdem besser geworden sein. Vor allem die Fondpassagiere finden etwas mehr Beinfreiheit vor, da die komplett neu entwickelten Sitze f?r Fahrer und Beifahrer an ihren R?ckseiten spezielle Ausformungen haben. ?berhaupt soll man sich an Bord der neuen E-Klasse so sicher und wohl f?hlen wie in einem Tee-Salon der Luxus-Hotellerie. Mercedes umgarnt die Kundschaft mit einer Armada von Assistenzsystemen, die den Fahrer entlasten und so dem Ziel des unfallfreien Fahrens einen ganzen Schritt n?her kommen. Doch der Reihe nach: Wer M?he hat, sich die Geschwindigkeitsbegrenzungen auf den Verkehrsschildern zu merken, bekommt jetzt einen Hinweis im Tacho ?ber die erlaubte H?chstgeschwindigkeit. Auf Unachtsamkeit beim Spurwechsel reagiert das System mit einem Flackern im Au?enspiegel, und wer unbeabsichtigt aus der Spur ger?t, wird akustisch gewarnt. ?ber die Lenkbewegungen kann die neue Elektronik auch erkennen, wie m?de der Fahrer geworden ist - und blendet bei Bedarf eine kleine Kaffeetasse im Display als Zeichen f?r eine notwendige Pause ein.
Assistenzsysteme aus der S-Klasse
Neu f?r die E-Klasse ist das Nachtsichtger?t aus der S-Klasse, das hier in einer weiterentwickelten Form pr?sentiert wird: Mittlerweile erkennt es auch Fu?g?nger und hebt sie deutlich hervor. Erg?nzt wird das Angebot optionaler Assistenzsysteme noch durch die Distronic plus. Wenn der Fahrer im Notfall n?mlich nicht richtig reagieren sollte, bremst ihn der Abstandsregelassistent k?nftig bis zum Stillstand herunter - eine Technik, welche die Mercedes Car Group von der hauseigenen Lkw-Abteilung ?bernimmt. F?r den Actros wird der vollautomatische Bremseingriff bereits angeboten. Und falls es dann doch mal knallt, soll eine neue Motorhaubenkonstruktion f?r mehr Reparaturfreundlichkeit und damit weniger Kosten sorgen: Bislang gab das Blech zugunsten des Fu?g?ngerschutzes durch eine pyrotechnische Ausl?sung nach. Jetzt haben die Techniker ein mechanisches System entwickelt, das nicht jedes Mal komplett ersetzt werden muss.
Das Fahrwerk mit Vierlenkerachse vorne und Raumlenkerachse hinten bleibt in seinen Grundz?gen erhalten, wird aber noch einmal deutlich verfeinert. Der Anspruch von Daimler-Chef Zetsche: "Wir werden beim Komfort und in der Fahrzeugsicherheit eindeutig f?hren. Gleichzeitig wird auch die Fahrdynamik nicht zu kurz kommen. Da sind wir bei der C-Klasse einen guten Weg gegangen, den wir bei der E-Klasse fortsetzen wollen." Auch f?r diese Baureihe wird es also k?nftig die so genannte Agility-Control mit adaptivem D?mpfungssystem geben, das sich automatisch dem jeweiligen Fahrbahnzustand anpasst und im Sportmodus mit direkterer Lenkung arbeitet.
Stilistisch orientiert sich die neue Generation am Shooting Brake, den Mercedes gerade auf dem Pariser Autosalon als Studie vorgestellt hat. In Serie geht dieses Konzept jedoch als Ableger des erfolgreichen CLS: Das viert?rige Coup? wird es ab 2010 in deutlich maskulinerer Form geben und ab 2011 auch in einer Variante als Kombi-Coup?. Beide ?bernehmen im Bereich des Hecks und der hinteren Radl?ufe Designelemente der Paris-Studie. Sch?ne Aussichten so oder so.
Quelle inkl. Fotos (Computerretuschen)
http://www.auto-motor-und-sport.de/news/auto_-_pr…16754_13987.hbs