Als ich mein erstes eigenes Automobil fuhr, bestaunte ich noch die große Spanne unterschiedlicher Außentemperaturen, bei denen ein und dasselbe Motoröl verwendet werden konnte. Obwohl dieses Automodell damals nicht die modernste technische Konstruktion gewesen ist, empfand ich zumindest das verwendete Mehrbereichsmotoröl 15W-50 als "up to date".
Zur Zeit des Erscheinens des C219 gab es schon längst Leichtlauföle 5W-x oder sogar 0W-x, wobei x für 30 oder besser 40 steht, die für nahezu alle Fahrsituationen in Mitteleuropa geeignet, an die damaligen Motoren angepasst und noch dazu verschleißmindernd und spritsparend sind. Darum blicke ich jetzt lediglich nostalgisch auf die Zeit der 15W-50-Öle zurück.
Mit Verwunderung vernahm ich aber vor einigen Jahren, dass für gewisse, durchaus hubraumstarke, moderne Motoren von Ford Motoröle mit 0W-20 verwendet werden und fragte mich, ob das unter Volllastbetrieb im Hochsommer wohl gut gehen kann.
Umso mehr traute ich meinen Augen nicht, als ich erst kürzlich mitbekam, dass aktuelle Motoren gebaut werden, die mit neu entwickeltem Motoröl 0W-8 betrieben werden. Null-We-Acht!
Wer es wie ich zunächst nicht glauben kann: beispielsweise verkauft Motul ein solches Öl.
Und nein, das Motoröl ist nicht nur für Gebiete jenseits des nördlichen Polarkreises gedacht. Offenbar vermag die Motorsteuerung von modernen Antrieben es so einzurichten, dass Probleme vermieden werden. Wer sich weitergehend informieren möchte, kann sich in einem speziellen Ölforum kundig machen.