Motoren aus China?

Meiner Meinung nach untersch?tzen viele Deutsche Hersteller welch hohe Bedeutung f?r die K?ufer das G?tesigel " Made in Germany" hat.

Vor ein paar Wochen habe ich in Frankreich wieder einmal erleben k?nnen wie hoch die Affinit?t der Franzosen zu heimischen Herstellern ist und wie der Slogan: "Produit en France" Marketingtechnisch genutzt wird.
Meine Meinung ?ber franz?sische Autos lasse ich an dieser Stelle mal au?en vor.
Jedoch betr?gt zu mindestens der gef?hlte Marktanteil der franz?sischen Hersteller im eigenen Lande 90%+

Meiner Meinung nach w?rden viele K?ufer auch bei uns die heimische Wirtschaft st?rken wenn sie w?ssten, dass das Produkt auch bei uns gefertigt wird.

Wenn Mercedes die gewonnenen Ersparnisse an die Endverbraucher weitergeben w?rde, w?re es ja wenigstens ein St?ck weit akzeptabel, aber ?berraschender Weise wird das nat?rlich nicht passieren.

Es wird interessant sein zu beobachten ob Mercedes bisherige Qualit?tsstandards dort realisieren kann. Ich denke da ungerne an den ML aus Amerika zur?ck wo auch leider die Qualit?t zu Gunsten des g?nstigen Fertigungspreises auf der Strecke geblieben ist.

Gerade bei einem so sensiblem Bereich wie dem Motor h?tte ich da doch schon erhebliche Bauchschmerzen wenn da "Made in China" draufsteht.
Dieses Siegel steht ja bis jetzt nur f?r Billigschund der nach k?rzester Zeit auseinander f?llt.
Schwer vorstellbar wie Mercedes das einem K?ufer verkaufen will.

Gru?
Martin

Quelle: auto.de

Made in Germany

Mercedes-Benz wird erstmals die SUV-Baureihen der neuen M- und GL-Klasse auch au?erhalb des SUV-Stammwerks in Tuscaloosa im US-Bundesstaat Alabama endmontieren.Die entsprechenden Vorbereitungen an den ausgew?hlten drei Produktionsstandorten in Indien, Thailand und Indonesien laufen auf Hochtouren: Im weiteren Verlauf des Jahres wird dort f?r den jeweiligen lokalen Markt die Endmontage der M-Klasse aus so genannten SKD-Baus?tzen (Semi-Knocked-Down ? vollst?ndige Karosserie und weitere Fahrzeugkomponenten) beginnen. Diese Baus?tze werden in Tuscaloosa produziert, f?r den Versand aufbereitet und auf die Reise zu den Endmontage-Werken geschickt.Nach dem Start der Produktion der M-Klasse in Indien, Thailand und Indonesien in diesem Jahr werden die ersten Einheiten der neuen GL-Klasse aus SKD-Baus?tzen in Indien und Indonesien im Laufe des Jahres 2013 vom Band rollen.Die Bereitstellung der M- und GL-Klasse Fahrzeugbaus?tze ? von der Karosserie und der Zusammenstellung der Montageteile ?ber deren versandfertige Aufbereitung bis hin zur globalen Belieferung der Montagewerke ? liegt in der Verantwortung des Werks Tuscaloosa. Ein neues SKD-Logistikzentrum wurde dazu erst k?rzlich in Betrieb genommen, das operativ vom Logistik-Dienstleister BLG betrieben wird und in enger Abstimmung mit dem Mercedes-Benz-Werk sowie mit der zentralen internationalen Produktionssteuerung bei Daimler in Sindelfingen arbeitet. Weitere Fahrzeugteile wie Motoren und Getriebe werden global direkt ?ber den Zentralversand des Powertrain-Werks in Stuttgart-Untert?rkheim an die jeweiligen Bestimmungsorte geliefert.

Die Bausatz-Montage hat bei Mercedes-Benz eine lange Tradition:

Schon in den 1950er-Jahren wurden aus Sindelfingen die ersten Fahrzeug-Teiles?tze in alle Welt geliefert. Bis heute wurden Baus?tze f?r Mercedes-Benz Personenwagen in Europa, Mittel- und S?damerika, Afrika, Australien und Asien endmontiert. Derzeit umfasst die Reihe der Montage-Standorte ?gypten ( C- , E- , S- , GLK-Klasse ), Indien ( C- , E- , S-Klasse , zuk?nftig M- und GL-Klasse ), Indonesien ( C- , E- , S-Klasse , zuk?nftig M- und GL-Klasse ), Malaysia ( C- , E- , S-Klasse ), Thailand ( C- , E- , S-Klasse , zuk?nftig M-Klasse ) sowie Vietnam ( C- , E- , GLK-Klasse ).

Rockbit, ich bin ganz deiner Meinung.

Ich gehe sogar noch ein St?ck weiter. Angenommen Qualit?t und so weiter stimmt, dann k?nnte viele wohl damit leben.

Mir pers?nlich geht es jedoch mehr auch um die Arbeitspl?tze. Es kann nicht sein, dass immer mehr Firmen nur noch die Verwaltung, Kaderleute und Spezialisten vor Ort besch?ftigen und alles andere wird fernab von der Heimat in Billiglohn L?nder produziert.
Mit diesem System werden in Zukunft immer mehr Handwerker, Produktionsmitarbeiter etc. aus der "Mittelschicht" ihre Jobs verlieren.

Beim Kauf eines Produktes kommt bei mir zuerst mal die Emotion "muss ich haben". Im Verlaufe des Kaufprozesses kommen dann weitere Kriterien dazu. Da lege ich dann eben Wert darauf, dass das Produkt in Deutschland hergestellt wird (im Fall Mercedes)

Ich kenne oder kannte hier in der Schweiz mehr als eine Firma, welche weit ?ber die Landesgrenzen hinaus bekannt und grosse Erfolge hatte mit dem Label "Made in Switzerland".
Produktionen wurde in den asiatischen Raum verlegt, in der Schweiz zusammengebaut und das Label drauf geklebt. Es dauerte nicht lange und die eine Firma verschwand. Die andere k?mpft heute noch ums ?berleben.

Ob Kunden ein Produkt made in Germany kaufen obwohl diese z.B 100% in Asien gebaut wird, bewage ich zu bezweifeln.
Das wird am Anfang noch gut gehen, denn gerade im Fall Mercedes ist der Namen noch ein Status Symbol.

Nehmen jedoch die Qualit?tsprobleme bei Mercedes noch mehr zu, dann wird die Marke generell Probleme bekommen.
Der Stern leuchtet schon lange nicht mehr so hell am Himmel wie noch vor ein paar Jahren.

Flash

Letztendlich ist es doch alles eine Sache der Qualit?tsanforderung an das Produkt und die Qualit?tskontrolle.
Ich kann auch im Ausland auf Topniveau produzieren lassen. Dann muss ich aber dem indonesischen Reisbauern zeigen wie man eine Schraube gerade in ein Gewinde schraubt. Tu ich das nicht, muss ich mich nicht wundern wenn die Qualit?t den Bach runter geht weil der "Facharbeiter" jede Bohrung verhunzt.
Habe ich aber sowieso keinen Anspruch an die Qualit?t dann geht die Rechnung wieder auf.

Bei einem ?rtlichen Farzeughersteller (Custombikes) werden die Lenkk?pfe und Schwingenaufnahmen mit dem Vorschlaghammer ausgerichtet. Auf die Frage warum man das nicht genauer herstellt, sagt "Igor": "Muss fahren, nicht fliegen!"
Keine weiteren Fragen euer Ehren

Bein den kurzen Intervallen f?r Modellpflege bei der PKW Produktion bleibt sowieso keine Zeit um irgendwelche Fehler wirklich auszumerzen.
Aber so will es der zahlende Kunde.

... lange genug war ich ja dabei... desshalb erlaube ich mir mal eine grobe "Insidersicht"....

F?r mich ist das "in China produzieren" solange die Produkte die da gebaut werden auch f?r den chinesischen Markt sind absolut okay und nachvollziehbar. Einfuhrz?lle umgehen, fertige Produkte weil im Verkaufsland produziert dann auch DORT preiswerter anbieten k?nnen, alles okay.... Sobald die Teile aber Weltweit vertrieben werden sieht die Sache anders aus. Wer will das aber aufhalten oder kontrollieren? Jetzt schon kursieren ja Kopieen von allen m?glichen Teilen aller Branchen zum Dumpingpreis auf den M?rkten. Ob es h?lt oder ob Menschen dabei in Gefahr kommen scheint Niemanden zu interessieren.... Erst wenn was passiert ist geht das Gejammer los...

Was die Qualit?t selbst angeht ist das nochmal eine ganz andere Sachlage.
Eigentlich sollte Mercedes (oder besser die Manager) gelernt haben das das Outsourcing in der Vergangenheit fast automatisch Qualti?tsprobleme mitsich brachte. Was da Geld verbrannt wurde damals als immer wieder Ingenieure da runter fliegen mussten weil es die Chinesen nicht hinbekommen haben, frisst aus meiner Sicht einen Gro?teil des Einsparpotentials wieder auf!
Tatsache ist aber auch, dass "die Vorgesetzten" von noch weiter Oben Durck bekommen und die manchmal scheinbar willk?rklich auferlegten Einsparziele einhalten m?ssen. Schaffen sie es nicht, geht der Bonus fl?ten und da Keiner weniger Geld haben will, kommen die auf die verr?cktesten Ideen!

Das Bemerkenswerteste f?r mich war eine Versammlung des Betriebsraten in der vor einer Vergabe nach China regelrecht gewarnt wurde. Der Ansatz war nat?rlich die inl?dnische Besch?ftigung zu sichern...
Die Aussage war:,"... in China sind 80 MILLIONEN Wanderarbeiter unterwegs die einen Job suchen. Die verdienen umgerechnet 300?.... IM JAHR!"... da war Ruhe.... dennoch sagt das f?r mich alles...

Gru? Blacky

Und dann sind wir wieder bei den Gro?aktion?ren. Die interessiert nicht ob der Autohersteller sch?ne Fahrzeuge produziert, die wollen ihre Dividende abzocken und gut - und das um jeden Preis.
Spurt der Aufsichtsrat nicht, zieht man die Kohle ab. Egal ob Fahrzeug, Textil, Pharma usw., wir sind Teil einer verkommenen, korrupten Gesellschaft und daran wird sich nichts mehr ?ndern - bis zum gro?en Einschlag!

Quote

Schaffen sie es nicht, geht der Bonus fl?ten und da Keiner weniger Geld haben will, kommen die auf die verr?cktesten Ideen!

Quote

Spurt der Aufsichtsrat nicht, zieht man die Kohle ab. Egal ob Fahrzeug,
Textil, Pharma usw., wir sind Teil einer verkommenen, korrupten
Gesellschaft und daran wird sich nichts mehr ?ndern - bis zum gro?en
Einschlag!

Der Einschlag ist bereits passiert, nur will das die Politik, Banken und die Top Manager nicht wahr haben.

Warum tr?gt eine A-Klasse mit dem Rumpfmotor eines Renaults und der Produktionsst?tte im Osten Europas einen Stern und kostet genausoviel wie eine hier produzierte Karosse? Weil man es scheinbar kann! Der Chinaschritt war nur ein weiterer in einer langen Evolutionskette.

MfG

Grunds?tlich ist diese Fragestellung auf jedenfall angebracht und auch richtig!
F?r den Endkunden w?re es sicher auch nichtmehr nachvollziehbar ob die A-Kla aus Rastatt oder "dem Osten" kommt. Ein Schelm wer b?ses dabei denkt.... Dahinter kann man sich sicher auch als Hersteller verstecken....

Das es Kooperationen zwischen Fahrzeigherstellern gibt ist ja grunds?tzlich nichts Neues. Wenn zB. Mercedes mit VW zusammen sich die Entwicklungskosten f?r den Sprinter teilen ist das f?r mich in Ordnung. Es scheint aber so zu sein, als wenn das "Made in Germany" so in "Made in Europe" verwandelt wird.
Ob Vorsatz dahinter steckt oder ob es nur die Synergieeffekte aus den Sparpotentialen die aus Kooperationen herr?hren, kann von uns Keiner wirklich bewerten. Die Finanzen spielen mit Sicherheit eine Rolle! Im Falle von Chinaproduktion ist aber eine "Zuordnung" dann garnichtmehr m?glich....

Neu f?r mich ist, bleiben wir mal auf dem Kontinent, dass nun auch europaweit, also landesgrenzen?bergreifend "cooperiert" wird. Fundamentale Bauteile unterschiedlicher Hersteller miteinander zu vermischen verhindert in meinen Augen auch schon die Zuordnung was das nun f?r ein Fahrzeug ist. Fr?her konnte man davon ausgehen das das was einen Stern auf dem K?hler tr?gt auch im Schwerpunkt ein "Benz" ist und aus Deutschland kommt, und es spielen bei Fahrzeugen scheinbar auch "nationale" und emotionale Gr?nde mit eine Rolle.
Beispiel: Bei uns hier arbeiten viele Italiener. Viele fahren weil sie stolz drauf sind das sie bei Mercedes arbeiten k?nnen einen Mercedes und tragen somit Ihre Verbundenheit auch nach aussen. .... aber.... sie haben meistens auch einen FIAT als Zweitwagen. Damit unterst?tzen Sie die "Heimat" und zeigen woher sie kommen und das sie auch damit verbunden sind...

Was ich damit sagen m?chte ist, dass "wir" das sowieso als Einzelner nicht beeinflussen, sondern nur beobachten k?nnen. Der einzige Einfluss den wir haben ist unser Verhalten als Konsument/Verbraucher, aber es muss eben eine Bewusstseinsver?ndeurng von Vielen eintreten damit man so eine Ver?nderung herbeif?hren kann.

.... ein vielschichtiges Thema das sicher weitere Kreise zieht als man denkt oder m?chte......

Gru? Blacky